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7.2. Bürgernahe Dienstleistungen und Stadteilsekretäre

In kleinen Ortschaften kümmert sich der Gemeindesekretär um alles. Die Bürger haben eine einzige Schnittstelle zum Staat und müssen nicht mehr nach dem richtigen Amt oder Schalter suchen.  Der Gemeindesekretär wiederum kennt die Bürger, muss also nicht immer wieder um dieselben Informationen bitten, wie dies der Fall ist, wenn die Funktionen getrennt sind. Trotz mehr Bürgernähe ist die Gemeindeverwaltung effizienter schlanker.

Dank der Informationstechnik können die Funktionäre in Echtzeit auf die Daten der Bürger zugreifen. Auch in grösseren Städten wären derartige Stadteilsekretäre möglich, die für ein bestimmtes Gebiet als alleiniger Ansprechpartner für die Bürger fungieren. Ein Funktionär, der sich nicht nur mit bestimmten Aufgaben beschäftigt, sondern vielmehr ein gewisses Gebiet unter sich hat, kann unabhängig vom jeweiligen Anliegen in allen Fällen ein Ansprechpartner für die Bürger sein. Der Stadteilsekretär, der entsprechenden Zugang zu den EDV-Systemen der Gemeinde, des Kantons, des Bunds und der verschiedenen Behörden hat (z.B. AHV, IV), könnte sich um die meisten verwaltungstechnischen Angelegenheiten der Menschen kümmern. In Fällen, in denen er eine Angelegenheit nicht selbst direkt abwickeln kann, würde er den Betroffenen an die verantwortliche Stelle verweisen und, wenn möglich, gleich die nötigen Informationen dorthin übermitteln.
Die Funktionsteilung, die in der Papiergestützten Welt notwendig ist, hat den Staat dazu geführt, sich in zahlreiche Behörden und Ämter aufzuteilen, die sich kaum noch kennen und nur schwer untereinander kommunizieren.

Durch Bürgerorientierte Organisation können Doppelausführungen und Überlagerungen vermieden werden. Der Stadteilsekretär würde viele der Schalter in den diversen Ämter überflüssig machen. Zudem wäre es möglich, auf die Nutzung des Internets zu drängen. Diejenigen Bürger, die diese Technik nicht nutzen können, haben in jedem Fall die Möglichkeit, sich an den Stadteilsekretär zu wenden. Um invalide, kranke oder alte Menschen zu unterstützen, könnten die Stadteilsekretäre die Menschen mit einem Laptop zu Hause aufsuchen, um alle bürokratischen Angelegenheiten zu erledigen. Der Übergang auf eine Bürgerorientierte Organisation würde die Schaffung neuer Positionen für den Kontakt mit den Bürgern und für die neuen unterstützenden Einrichtungen nach sich ziehen. Im Gegensatz zu Rationalisierungsprozessen könnte das Personal sanft durch normale Fluktuation reduziert werden.